Die Autoren untersuchen verschiedene Begriffe, Konzepte und Bilanzierungsmethoden für Nullenergiegebäude. Die Begriffsvielfalt lässt die großen Unterschiede zwischen den Ansätzen erahnen. Die Konzepte und Kennzeichnungssysteme sind vor allem wegen unterschiedlicher Bilanzgrenzen untereinander nur schwer vergleichbar und gelten mit wenigen Ausnahmen nicht als gesetzlicher Standard bzw. lassen sich durch diesen nicht abbilden.
Die Autoren untersuchen verschiedene Begriffe, Konzepte und Bilanzierungsmethoden für Nullenergiegebäude. Die Begriffsvielfalt lässt die großen Unterschiede zwischen den Ansätzen erahnen. Die Konzepte und Kennzeichnungssysteme sind vor allem wegen unterschiedlicher Bilanzgrenzen untereinander nur schwer vergleichbar und gelten mit wenigen Ausnahmen nicht als gesetzlicher Standard bzw. lassen sich durch diesen nicht abbilden.
Weltweit werden seit Anfang der 1990er-Jahre Gebäude mit dem Anspruch einer ausgeglichenen oder positiven Energiebilanz realisiert. Oft setzen Architekten oder Bauherren die Akzente mit beispielsweise einer erhöhten Energieeffizienz, der saisonalen Wärmespeicherung oder erneuerbarer Wärmeversorgung, auf deren Grundlage diese Gebäude geplant und entsprechende Konzepte zur Bilanzierung von Energieverbrauch und -erzeugung entwickelt werden. So entstanden verschiedene Begriffe wie energieautarkes Haus, Nullheizenergiehaus, Nullenergiehaus und international »(Net) Zero Energy Building« oder »Equilibrium Building«. Prominent wurde die Thematik im Mai 2010 durch die Neufassung der Energy Performance in Buildings Directive (EPBD) und deren Zielsetzung, bis 2020 alle Neubauten in den EU-Mitgliedsländern als »Nearly Zero Energy Buildings« umzusetzen.
Inzwischen gibt es verschiedene Ansätze zur Kennzeichnung von Nullenergiestandards. »Plusenergiehaus«, »zeroHaus«, »EffizienzhausPlus«, »Plus-Energie-Haus-Standard«, »Minergie-A«, »BOLIG+«, »Equilibrium Building«, »Net Zero Energy Building« sind Labels mit denen Nullenergiegebäude gekennzeichnet werden sollen.
In der Bilanzierung erscheint den Autoren die primärenergetische Gegenüberstellung von Energiebezügen und Netzeinspeisung in der (Jahres-)Bilanz, verbunden mit Anforderungen an die Energieeffizienz, am ehesten praxistauglich. Mit diesem Ansatz lassen sich auch unterschiedliche Energieträger bzw. Technologien vergleichen. Ferner können damit zukünftige Szenarien zeitvariabler oder asymmetrischer Primärenergiefaktoren im Zusammenhang mit der Entwicklung von »smart grids« oder politisch gewollte Gewichtungen für bezogene und eingespeiste Energie ebenso abgebildet werden wie Änderungen der Energieinfrastruktur.