Aldi Süd erprobt mit einer neuen Filiale in Rastatt die „Energiesparfiliale der Zukunft“. Damit will der Discounter gegenüber Standardmärkten 30 Prozent Energie einsparen. Dies ist nur möglich mit einer sinnvollen Kombination zahlreicher Einzelmaßnahmen im Bereich Kälteerzeugung, Kühlmöbel, Gebäudehülle und Haustechnik. Der Discounter beabsichtigt diejenigen Bausteine des Konzepts, die sich in diesem Pilotvorhaben bewähren, in die Standardbaubeschreibung für neue und zu sanierende Märkte zu übernehmen.
Im Kern des Konzepts steht der geothermisch gestützte CO2-Kälteverbund, der mittels einer konsequenten Abwärmenutzung alle Energiedienstleistungen im Bereich Wärme und Kälte abdeckt. Dadurch konnten die üblichen Versorgungsanlagen, wie ein Gaskessel zur Beheizung und ein Klimagerät zur Kühlung des Marktes, entfallen.
Ein Schwachpunkt von CO2-Kälteanlagen ist, dass sie im Falle eines außenluftgekühlten Gaskühlers bei hohen Außentemperaturen deutliche Einbußen bei der Leistungszahl aufweisen. Durch die Kombination mit einer Geothermieanlage zur Unterkühlung des Kältemittels konnte dieser Effekt reduziert werden.
Weiterhin konnte durch eine Effizienzsteigerung der Kühlmöbel und vermehrte Tageslichtnutzung eine deutliche Verbesserung der Gebäudehülle, sowie durch eine Optimierung bzw. Anpassung der haustechnischen Verteilsysteme eine deutliche Verringerung des Energiebedarfs erreicht werden.
Nach einer simulationsbasierten Untersuchung konnten die optimalen Parameter der unterschiedlichen Komponente gefunden werden, die zu Primärenergieeinsparungen von über 29% gegenüber dem heutigen Standardmarkt von ALDI SÜD führen sollten.
Der Nachweis und die Dokumentation der Qualität des Gesamtkonzepts und insbesondere des effizienten Einsatzes der geothermiegestützten CO2-Kälteverbundanlage sind die wesentlichen Ergebnisse des Projekts.